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5 Gipfel-Klettersteig Rofan - Haidachstellwand
5 Gipfel-Klettersteig Rofan – Haidachstellwand, alle Fotos: Felix Schmidt
Blick vom Klettersteig auf die Haidachstellwand
Blick vom Klettersteig auf die Haidachstellwand
5-Gipfel-Klettersteig Achensee
5 Gipfel-Klettersteig - Rosskopf
5 Gipfel-Klettersteig – Rosskopf

Der 5 Gipfel-Klettersteig

Der 5-Gipfel-Klettersteig im Rofangebirge am Achensee ist eine der beeindruckendsten und herausforderndsten Klettersteigrunden in den Alpen. Diese Tour bietet nicht nur packende Ferrata-Passagen, sondern auch eine atemberaubende Aussicht, die dich von Anfang an in ihren Bann zieht. Die gesamte Runde erstreckt sich über mehrere Kilometer und führt dich auf fünf markante Gipfel, die alle ihre eigenen Besonderheiten und Herausforderungen bieten. Diese Klettersteigrunde ist ideal für erfahrene Klettersteiggeher, die eine Kombination aus körperlicher Herausforderung und landschaftlicher Schönheit suchen. Dank der Rofanseilbahn, kommst du komfortabel hinauf und hast keinen langen Zustieg.

Aufgrund des hohen sportlichen Anspruchs und der langen Dauer der Runde ist es besonders in den heißen Sommermonaten essentiell, ausreichend Wasser dabeizuhaben – mindestens 1,5 Liter, eher 2! Nach der Bergstation gibt es auf der geasamten Runde keine Brunnen oder Quellen zum Nachfüllen mehr.

Ausgangspunkt: Bergstation der Rofan-Seilbahn

Der Startpunkt der Tour liegt auf etwa 1.840 Metern bei der Bergstation der Rofan-Seilbahn. Von hier aus genießt du bereits einen ersten fantastischen Blick auf den Achensee und die umliegenden Gipfel. Die Nähe zur Seilbahnstation macht diesen Klettersteig besonders attraktiv, da du von dort bequem zum Ausgangspunkt zurückkehren kannst.

Haidachstellwand (2.192 m) – Der Einstieg ins Abenteuer

Start in die Haidachstellwand
Start in die Haidachstellwand

Der erste Gipfel der Tour ist die Haidachstellwand, die mit 2.192 Metern Höhe der niedrigste Gipfel dieser Runde ist. Der Klettersteigabschnitt zur Haidachstellwand ist im Schwierigkeitsgrad B/C eingestuft und bietet dir die Möglichkeit, dich an den Fels zu gewöhnen und in die Welt der Klettersteige einzutauchen. Die Route führt über steile Felswände und schmale Pfade, die dich immer höher führen. Oben angekommen, wirst du mit einem herrlichen Ausblick auf das Rofangebirge belohnt. Ein besonderes Highlight dieses Klettersteigs ist die Seilbrücke im zweiten Abschnitt.

Alternativ zur „üblichen“ Route über den Südgrat kann man die Haidachstellwand auch über den Krahnsattel und den daran angrenzenden Nordgrat besteigen. Dabei steigst du direkt in den Klettersteig ein und erklimmst dann den Gipfel, anstatt wie bei der Variante über den Südgrat den Klettersteig im Abstieg zu gehen. Ansonsten kann aber auch über einen Wanderweg hinter dem Klettersteig zum Rosskopf abgestiegen werden.

Rosskopf (2.246 m) – Der längste Abschnitt

Das Gipfelkreuz ist das Ziel am Rosskopf
Das Gipfelkreuz ist das Ziel am Rosskopf

Vom Gipfel der Haidachstellwand steigst du ab und gelangst zum Einstieg des Klettersteigs zum Rosskopf. Dieser Abschnitt ist mit einem Schwierigkeitsgrad von C/D der längste und vielleicht auch einer der anspruchsvollsten Teile der gesamten Runde. Die Route führt dich über steile, teils ausgesetzte Passagen, die sowohl Kraft als auch Konzentration erfordern. Der Anstieg ist intensiv, aber die spektakulären Ausblicke auf die umliegende Berglandschaft machen jeden Schritt lohnenswert. Die exponierte Lage des Rosskopfs ermöglicht dir einen atemberaubenden 360° Panoramablick, der weit in die Ferne reicht. Auch beim Abstieg vom Gipfel sind noch einige Kletterpassagen zu meistern, bevor man wieder auf den normalen Wanderweg gelangt.

Besonders dieser Klettersteig empfiehlt sich vor allem im Sommer möglichst früh begangen zu werden, da die gesamte Wand südseitig exponiert ist und die Sonne den Fels früh aufheizt. Auch ist dieser Steig wohl der am stärksten begangene. Dadurch und durch den hohen Schwierigkeitsgrad kann es hier leicht zu Staus in der Wand kommen. Beim Aufstieg zum Einsteig ist es ratsam schon einen Helm zu tragen, da von der steilen Wand immer wieder kleine Steine herunterfallen können.

Seekarlspitze (2.261 m) – Tiefblicke und Ausgesetztheit

Nach dem Rosskopf führt der Weg weiter zur Seekarlspitze. Mit 2.261 Metern Höhe und einem Schwierigkeitsgrad von C/D bietet dieser Abschnitt nicht nur sportliche Herausforderungen, sondern auch spannende Tiefblicke, insbesondere auf die Dalfazer Wände und die Lange Gasse. Die Route ist abwechslungsreich und führt dich über Felsrippen und Kamine, die immer wieder spektakuläre Ausblicke freigeben. Die Seekarlspitze bietet dir die Gelegenheit, in der Stille der Bergwelt zu verweilen und die beeindruckende Naturkulisse auf dich wirken zu lassen.

Spieljoch (2.236 m) – Ein etwas leichterer Abschnitt

Der Weg vom Seekarlspitze zum Spieljoch verläuft etwas entspannter. Der Klettersteig auf diesen Gipfel ist mit einem Schwierigkeitsgrad von C etwas einfacher und gibt dir die Möglichkeit, dich ein wenig zu erholen, bevor du dich der letzten großen Herausforderung stellst. Trotzdem bleibt die Strecke spannend, mit Kletterpassagen, die dir weiterhin grandiose Ausblicke bieten.

Hochiss (2.299 m) – Der krönende Abschluss

Anspruchsvoll geht es auf den Hochiss hinauf
Anspruchsvoll geht es auf den Hochiss hinauf

Der Hochiss ist mit 2.299 Metern der höchste Punkt der Klettersteigrunde und der abschließende Gipfel dieser Tour. Der Klettersteig zu diesem Gipfel ist mit C/D bewertet und verlangt noch einmal alles von dir ab. Die Route führt dich über exponierte Grate und steile Felswände, die eine gute Kondition und Trittsicherheit erfordern. Der Aufstieg ist anspruchsvoll, aber die Anstrengung wird durch den spektakulären Rundumblick vom Gipfel belohnt. Vom Hochiss aus kannst du das gesamte Rofangebirge überblicken und weit über den Achensee hinausblicken.

Rückweg und Abschluss

Nach dem Abstieg vom Hochiss kehrst du über einen gut markierten Wanderweg zurück zur Bergstation der Rofan-Seilbahn. Der Rückweg ist technisch leicht und führt dich durch das landschaftlich tolle Plateau im Rofan.

Daten & Fakten 5 Gipfel-Klettersteig Achensee

Der 5-Gipfel-Klettersteig im Rofangebirge besteht aus fünf verschiedenen Klettersteigen, die du nach Belieben kombinieren kannst, je nach deinem Können und deiner Tagesform. Jeder Klettersteig hat seine eigenen Herausforderungen und bietet spektakuläre Aussichten auf die Bergwelt rund um den Achensee. Hier ist eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Klettersteige:

  1. Obholzer Gedächtnis-Klettersteig (B/C)
    • Höhenmeter: 120 Hm
    • Dauer: ca. 1 Stunde
    • Beschreibung: Der Obholzer Gedächtnis-Klettersteig ist der ideale Einstieg in die Klettersteigrunde. Mit einem Schwierigkeitsgrad von B/C ist dieser Abschnitt relativ leicht und bietet dir die Möglichkeit, dich an die Felswände und das Klettersteiggehen zu gewöhnen. Der Steig führt über abwechslungsreiche Felsformationen und bietet bereits erste Ausblicke auf die umliegenden Gipfel.
  2. Rosskopf-Klettersteig (C/D)
    • Höhenmeter: 150 Hm
    • Dauer: ca. 1,5 Stunden
    • Beschreibung: Der Rosskopf-Klettersteig ist der längste und einer der anspruchsvollsten Abschnitte dieser Tour. Mit einem Schwierigkeitsgrad von C/D führt er dich über steile Passagen und exponierte Grate, die sowohl Kraft als auch Konzentration erfordern. Besonders beeindruckend sind die Ausblicke während des Aufstiegs, die dir die Weite und Erhabenheit der alpinen Landschaft näherbringen.
  3. Seekarlspitze-Klettersteig (D)
    • Höhenmeter: 70 Hm
    • Dauer: ca. 30 Minuten
    • Beschreibung: Der Klettersteig zur Seekarlspitze ist mit einem Schwierigkeitsgrad von D bewertet und daher nur für erfahrene Klettersteiggeher zu empfehlen. Trotz der relativ kurzen Strecke von 70 Höhenmetern erfordert dieser Abschnitt eine gute Technik und Trittsicherheit. Der Steig bietet dir aufregende Tiefblicke und führt dich durch anspruchsvolle Felspassagen, die jede Menge Kletterspaß garantieren.
  4. Spieljoch-Klettersteig (C)
    • Höhenmeter: 85 Hm
    • Dauer: ca. 30 Minuten
    • Besonderheit: Bei Nässe gefährlich!
    • Beschreibung: Der Spieljoch-Klettersteig ist mit einem Schwierigkeitsgrad von C etwas leichter, aber nicht zu unterschätzen, besonders bei Nässe. Die Route führt über schroffe Felsen und enge Pfade, die bei feuchten Bedingungen rutschig und gefährlich werden können. Bei trockenem Wetter ist dieser Abschnitt jedoch eine angenehme, wenn auch herausfordernde Kletterpassage, die dir noch einmal grandiose Ausblicke beschert.
  5. Hochiss-Klettersteig (C/D)
    • Höhenmeter: 110 Hm
    • Dauer: ca. 50 Minuten
    • Beschreibung: Der Hochiss-Klettersteig bildet den krönenden Abschluss der 5-Gipfel-Tour. Mit einem Schwierigkeitsgrad von C/D ist dieser Abschnitt anspruchsvoll und erfordert nochmals volle Konzentration. Der Steig führt über ausgesetzte Grate und steile Felswände, die dir alles abverlangen. Doch die Anstrengung lohnt sich: Oben angekommen, wirst du mit einem überwältigenden Rundumblick belohnt, der den Achensee, das Rofangebirge und bei guter Sicht sogar Teile des Karwendels umfasst.

Für den genauen Routenverlauf und eine detaillierte Übersicht der Klettersteige empfiehlt es sich, das entsprechende Topo zu konsultieren. Dieses bietet eine präzise Darstellung der einzelnen Routenabschnitte, Höhenmeter und Schwierigkeitsgrade, sodass du deine Tour optimal planen kannst. Topo Link siehe unten.

Fazit 5 Gipfel-Klettersteig

Der 5-Gipfel-Klettersteig am Achensee ist eine unvergleichliche Tour, die dir ein intensives Naturerlebnis und sportliche Herausforderung gleichermaßen bietet. Die Kombination aus abwechslungsreichen Kletterpassagen, grandiosen Ausblicken und der Möglichkeit, gleich fünf Gipfel zu besteigen, macht diese Runde zu einem absoluten Highlight. Ob du ein erfahrener Klettersteiggeher bist oder einfach nur die Schönheit der Alpen genießen möchtest – diese Tour bietet für jeden etwas. Nachdem der 5 Gipfel-Klettersteig sehr sonnseitig exponiert ist, kannst du ihn selbst im Herbst noch klettern, solange kein Schnee liegt. Im Hochsommer solltest du möglichst früh starten, da es an den Felsen sehr schnell sehr heiß wird. Die 5 Gipfel können natürlich auch unabhänig voneinander bestiegen werden und nach Lust und Laune miteinander kombiniert werden. Auch wenn du merkst, dass dir zwischendurch die Kraft ausgeht kannst du einfach die Runde beenden und zur Bergstation zurückkehren, ohne die restlichen Klettersteige gehen zu müssen.

Weiterführende Links

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